Fortschritte bei Standardisierungsprozessen durch SeMoX, Universität Koblenz und XStandards Einkauf

Ein wissenschaftlicher Beitrag zur semantischen Datenmodellierung mit SeMoX. Entdecken Sie, wie dieser innovative Ansatz die Zukunft der digitalen Standardisierung gestaltet.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Maria A. Wimmer und Cedrik Pauken von der Universität Koblenz hat Renzo Kottmann (KoSIT) eine neue wissenschaftliche Publikation zum Thema „SeMoX – Simple Semantic Modeling in XML“ veröffentlicht. Anlass war die renommierte e-Government Konferenz EGOV 2025 in Österreich, die vom 31. August bis 4. September 2025 stattgefunden hat.

Die Publikation stellt SeMoX vor, einen innovativen, technologieneutralen Ansatz zur semantischen Datenmodellierung, den wir in der KoSIT erfolgreich einsetzen. SeMoX wurde speziell für Fachexpert*innen entwickelt und ermöglicht eine einfache und einheitliche Erfassung der Datensemantik.

Standardisierungsprozesse sind oft fragmentiert und verteilen sich auf verschiedene Ansätze und Methoden. SeMoX schließt bestehende Lücken, indem es eine einheitliche Methodik für die Standardisierung bietet. SeMoX basiert auf 5 Grundkonzepten – Begriffe, semantische Datentypen, Regeln, Strukturen und Syntaxbindungen – und nutzt den vollen Umfang interoperabler XML-Technologien. Das zentrale Artefakt, die „semo.xsd“, ist ein kompaktes XML-Schema, das die Entwicklung eigener SeMoX-basierter Datenmodellierungsprojekte unterstützt.

SeMoX hat sich insbesondere im deutschen XStandards Einkauf bewährt, etwa bei der Entwicklung und Pflege von Standards wie eForms-DE und XRechnung. Dies gewährleistet eine effiziente und kompatible Nutzung innerhalb von XEinkauf.

Als Open-Source-Projekt unter der MIT-Lizenz steht SeMoX der Community offen und lädt Entwickler*innen ein, die Technologie weiterzuentwickeln und zu nutzen.

Wenn Sie mehr über SeMoX erfahren möchten oder Fragen haben, wenden Sie sich gerne an xeinkauf@finanzen.bremen.de.

Jetzt abstimmen: Der KoSIT-Validator im Open Source Wettbewerb 2025

Der KoSIT-Validator im diesjährigen Open Source Wettbewerb: Automatisierte Dokumentenprüfung für Verwaltung und Unternehmen.

Der KoSIT-Validator – Effizient. Offen. Zukunftssicher.

Der Validator der Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) ist eine bewährte und nachhaltig betriebene Open-Source-Lösung zur automatisierten Prüfung strukturierter XML-Dokumente. Er ist einsetzbar im behörden- wie im unternehmensübergreifenden Datenaustausch.

Durch die Nutzung des Validators wird eine effiziente und digitale Verwaltung im Kernbereich des Datenaustausches unterstützt. Es können komplexe Konformitätsprüfungen hinsichtlich rechtskonformer Erstellung und Verarbeitung von Verwaltungsdokumenten automatisiert durchgeführt werden. Denn im Verwaltungshandeln spielt der interoperable system- und behördenübergreifende Austausch digitaler Dokumente (Nachweise, Akten, Rechnungen und mehr) eine immer wichtigere Rolle.

Entwickelt im Auftrag des IT-Planungsrats, basiert das Werkzeug auf offenen Standards und ist modular aufgebaut, wodurch es flexibel in unterschiedlichste IT-Umgebungen integriert werden kann.

Der Validator ist seit Jahren erfolgreich im Einsatz – europaweit und auf allen Verwaltungsebenen: Von Bundesbehörden über Landes- und Kommunalverwaltungen bis hin zu Unternehmen. Auch in sicherheitskritischen Infrastrukturen sowie in kommerziellen Validierungsanwendungen hat sich das Tool etabliert. Mit seiner offenen Apache-2.0-Lizenz leistet er zugleich einen Beitrag zu digitaler Souveränität: Abhängigkeiten von proprietären Lösungen werden vermieden und eine nachhaltige IT-Strategie wird unterstützt.

Jetzt beim Open Source Wettbewerb abstimmen!

Der KoSIT-Validator ist für den diesjährigen Open Source Wettbewerb nominiert – das Community-Voting hat begonnen! Ziel des Wettbewerbs ist es, den Einsatz von Open Source Software in der öffentlichen Verwaltung zu stärken, digitale Souveränität auszubauen und den Austausch zwischen Verwaltung, IT-Fachleuten und der Open-Source-Community zu fördern.

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Stimme und geben Sie dem KoSIT-Validator die Sichtbarkeit, die er verdient!

Jetzt abstimmen: https://open-source-wettbewerb.de/voting/validator/

Homepage des Open Source Wettbewerbs: https://open-source-wettbewerb.de

Zum Projekt auf GitHub: https://github.com/itplr-kosit/validator

Neue Zuordnungstabelle veröffentlicht: Empfehlungen zu Pflichtangaben nach UStG und ihre Entsprechung in der EN16931

Jetzt verfügbar: Unsere neue Zuordnungstabelle UStG – EN16931. Welche Pflichtangaben aus dem Umsatzsteuergesetz müssen in welches Feld der EN16931 eingetragen werden? Unsere neue Übersicht zeigt es auf einen Blick – praxisnah und übersichtlich.

Hilfestellung für die Praxis der E-Rechnungsstellung

Wir freuen uns, die Veröffentlichung einer neuen Zuordnungstabelle (Mappingtabelle) bekanntzugeben, die die Pflichtangaben des Umsatzsteuergesetzes (UStG) den entsprechenden Feldern des europäischen Rechnungsstandards EN16931 zuordnet. Die Tabelle wurde in Zusammenarbeit mit dem Forum elektronische Rechnung Deutschland (FeRD) und der Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung e.V. erstellt.

Die strukturierte elektronische Rechnung (eRechnung) -insbesondere XRechnung– gewinnt im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung von Verwaltungs- und Geschäftsprozessen zunehmend an Bedeutung. Um dabei sowohl den gesetzlichen Anforderungen als auch dem europaweiten Standard für elektronische Rechnungen gerecht zu werden, ist eine präzise Umsetzung der Pflichtangaben aus dem UStG innerhalb des Datenmodells der EN16931 unerlässlich.

Unsere neue Tabelle dient als praxisnahe Orientierungshilfe und unterstützt Unternehmen, Dienstleistende sowie softwareanbietende Stellen bei der korrekten und konformen Erstellung elektronischer Rechnungen.

Was bietet die Tabelle?

  • Eine systematische Auflistung aller relevanten Pflichtangaben nach UStG
  • Die Zuordnung dieser Angaben zu den entsprechenden Elementen der EN16931
  • Eine wertvolle Grundlage für Implementierung, Qualitätssicherung und Compliance-Prüfungen

Die Tabelle steht ab sofort als PDF-Version bereit und wird regelmäßig an rechtliche und normative Änderungen angepasst.

XRechnung Bugfix Release Summer 2025

Das aktuelle Bugfix Release 2025-07-10 wurde mit neuen Versionen der technischen Komponenten XRechnung Schematron, Validator Konfiguration XRechnung, XRechnung Testsuite und XRechnung Visualisierung veröffentlicht.

Das Bugfix Release beinhaltet Verbesserungen und Korrekturen der technischen Komponenten. Diese dienen der korrekten Umsetzung normkonformer Rechnungen. Es gibt keine normativen Änderungen am Standard XRechnung. Die im Bundle XRechnung 3.0.2 in der Version 2025-07-10 veröffentlichten technischen Komponenten sind weiterhin kompatibel mit XRechnung 3.0 und enthalten u.a. folgende Änderungen:

Information über fehlendes Liefer-/Leistungsdatum

Die Prüfregel BR-DE-TMP-32 wurde zur Information über fehlende Angaben eines Liefer- oder Leistungsdatums hinzugefügt. Laut § 14 Abs. 4 Satz 6 UStG ist das Liefer-/Leistungsdatum eine Pflichtangabe in einer Rechnung. Aktuell führt ein Verstoß gegen die Prüfregel nicht zur Ablehnung einer Rechnung. Mit einem zukünftigen normativen Release von XRechnung wird die verpflichtende Angabe des Liefer-/Leistungsdatums als Geschäftsregel in den Standard XRechnung übernommen.

CEN Schematron 1.3.14 und Bugfixes

In der Validator Konfiguration XRechnung wurden die Validierungsartefakte der CEN auf die Version 1.3.14.2 aktualisiert. In XRechnung Schematron, XRechnung Visualisierung und XRechnung Testsuite wurden Korrekturen vorgenommen.

Technische Artefakte zur Unterstützung der CIUS XRechnung CVD

Die CIUS XRechnung CVD basiert auf der CIUS XRechnung und schränkt diese durch zusätzliche Geschäftsregeln ein. Entsprechend wurden den technischen Komponenten neue Schematron-Regeln und Prüfszenarios zur Validierung hinzugefügt. Die Testsuite wurde um technische Testfälle, welche mit der CIUS XRechnung CVD konform sind, ergänzt.

Die CIUS XRechnung CVD ist aktuell nicht Bestandteil des Standard XRechnung. Sie ist ausschließlich für Rechnungen im Kontext von Rahmenverträgen zu nutzen, die in den Anwendungsbereich der Clean Vehicle Directive (CVD) bzw. des Saubere Fahrzeuge Beschaffungsgesetzes (SaubFahrzeugBeschG) fallen. Weitere Informationen gibt das Bundesministerium für Verkehr in einem Leitfaden für Vergabestellen sowie einem FAQ.

Weitere Details zum Bugfix Release sind der Readme.md des Bundle sowie den Changelogs der jeweiligen technischen Komponenten zu entnehmen.

Hinweis zur Implementierung von Bugfix Releases

Aktuell besteht keine Implementierungspflicht für Bugfix Releases der XRechnung. Zeitnahe Updates werden jedoch empfohlen, da es sich um Anpassungen an den technischen Komponenten handelt, die der korrekten Umsetzung normkonformer Rechnungen dienen.

➡️ Direktlink zum Bundle

Neue Variante der XRechnung zur Umsetzung der Clean Vehicle Directive (CVD) verfügbar

Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) hat die KoSIT eine weitere Variante der XRechnung entwickelt: Die CIUS XRechnung CVD. Sie dient der Unterstützung des Reportings im Rahmen der Clean Vehicle Directive (CVD).

Die neue Spezifikation CIUS XRechnung CVD basiert auf der CIUS XRechnung 3.0 und deklariert zusätzliche Pflichtfelder sowie eine regelbasierte Überprüfung des Vorhandenseins der CVD-relevanten Informationen. Alle weiteren Regeln der EN 16931-1 und der CIUS XRechnung bleiben weiterhin gültig.

Zur Erfüllung der Reporting-Anforderungen müssen Rechnungen künftig den vom Datenservice Öffentlicher Einkauf (DÖE) erzeugten Notice Identifier sowie den bedienten Einzelabruf enthalten. Zusätzlich sind Angaben zu Fahrzeugklassen und Emissionsgraden der in Rechnung gestellten Fahrzeuge und Dienstleistungen erforderlich. Die dafür notwendigen Informationselemente sind in der EN 16931-1 bereits definiert. Der Notice Identifier kann in BT-17 (Tender or lot reference) und der Einzelabruf in BT-12 (Contract reference) übermittelt werden. Eine strukturierte Überprüfung der CVD-relevanten Informationen nach Fahrzeugklassen und Emissionsgraden ist in der EN 16931-1 bisher jedoch nicht vorgesehen.

Die CIUS XRechnung CVD wurde als separater Auftrag außerhalb von XStandards Einkauf entwickelt und kann ab dem 01.01.2026 angewendet werden. Die technischen Komponenten werden zeitnah, gemeinsam mit dem nächsten Bugfix Release der XRechnung, veröffentlicht.

Die Spezifikation finden Sie unter: https://xeinkauf.de/xrechnung/cvd

XRechnung unterstützt Clean Vehicle Directive (CVD)

Neue Variante der XRechnung unterstützt Clean Vehicle Directive (CVD) – Infoveranstaltung am 1. Juli 2025

Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) entwickelt die Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) eine neue Variante der elektronischen Rechnung: die CIUS XRechnung CVD. Ziel ist es, die Umsetzung der europäischen Clean Vehicle Directive (CVD) auch im Bereich der Rechnungsstellung zu unterstützen und gezieltes Reporting zu ermöglichen. Die Veröffentlichung der Version 0.9 ist für den 30. Juni 2025 vorgesehen.

Die CIUS XRechnung CVD erweitert die bestehende CIUS XRechnung um zusätzliche Funktionen und Pflichtfelder, die speziell auf die Anforderungen der Clean Vehicle Directive abgestimmt sind. Diese Richtlinie verpflichtet öffentliche Auftraggebende zur bevorzugten Beschaffung emissionsarmer und emissionsfreier Fahrzeuge und legt hierfür konkrete Berichts- und Nachweispflichten fest.

Um Behörden, Dienstleistende und interessierte Fachkreise über die neue Variante zu informieren, lädt die KoSIT am 1. Juli 2025 um 10:00 Uhr zu einer Online-Informationsveranstaltung ein.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, insbesondere an Mitarbeitende aus der öffentlichen Verwaltung sowie an Dienstleistende und Softwareherstellende im Bereich der elektronischen Rechnungsstellung.

Die Veranstaltung ist aufgeteilt: Von 10:00-10:30 Uhr ist die Veranstaltung für alle Interessierten geöffnet und es wird die CIUS XRechnung CVD vorgestellt. Von 10:30-11:30 Uhr findet der verwaltungsinterne Teil zur Ausgestaltung des Reportings statt.

Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Bitte senden Sie Ihre Anmeldung per E-Mail an:

xeinkauf@finanzen.bremen.de

Die KoSIT und das BMV laden herzlich zur Teilnahme ein und freuen sich auf einen regen Austausch.

Nächstes Peppol-Schwerpunktmeeting

Am 3. Juni 2025 findet das nächste Peppol Schwerpunktmeeting statt – diesmal mit dem Themenschwerpunkt Sicherheit.

Sicherheit im Peppol-Netzwerk. Hiermit wird sich das kommende Peppol Schwerpunktmeeting am 03.06. (remote) auseinander setzen. Dabei werden sowohl Aspekte der Peppol Sicherheits Governance, als auch technische Sicherheitsaspekte im Peppol Netzwerk betrachtet. Sollten Sie Interesse an dieser Veranstaltung haben melden Sie sich gerne unter peppol@finanzen.bremen.de

Neues Betriebskonzept online

Betriebskonzept XStandards Einkauf (XSE) | Version 2.0

Das überarbeitete Betriebskonzept XStandards Einkauf (XSE) wurde durch den Steuerungskreis XSE beschlossen und wird ab sofort in der Version 2.0 bereitgestellt.

Hier können Sie die aktuelle Version des Betriebskonzeptes herunterladen:

https://xeinkauf.de/betriebskonzept

XRechnung Bugfix Release Spring 2025

Das aktuelle Bugfix Release 2025-03-21 wurde mit neuen Versionen der technischen Komponenten XRechnung Schematron, Validator Konfiguration XRechnung, XRechnung Testsuite und XRechnung Visualisierung veröffentlicht.

Das Bugfix Release beinhaltet Verbesserungen und Korrekturen der technischen Komponenten. Es gibt keine normativen Änderungen am Standard XRechnung. Die im Bundle XRechnung 3.0.2 in der Version 2025-03-21 veröffentlichten technischen Komponenten sind weiterhin kompatibel mit XRechnung 3.0 und enthalten u.a. folgende Änderungen:

Temporäre Prüfregel zur Validierung von BT-124

Zur Validierung von BT-124 „External document location“ wurde die temporäre Prüfregel BR-TMP-2 hinzugefügt. Diese prüft, dass BT-124 eine URL mit gültigem Schema enthält. Die Regel wurde zunächst mit Fehlerlevel „Warning“ implementiert.

CEN Schematron 1.3.13 und Bugfixes

In der Validator Konfiguration XRechnung wurden die Validierungsartefakte der CEN auf die Version 1.3.13 aktualisiert. In XRechnung Schematron, XRechnung Visualisierung und XRechnung Testsuite wurden Korrekturen vorgenommen.

Details sind der Readme.md des Bundle sowie den Changelogs der jeweiligen technischen Komponenten zu entnehmen.

Zusammenhang zwischen CIUS XRechnung und Peppol BIS Billing

Die einfache Nutzung von XRechnung außerhalb und innerhalb des Peppol-Netzwerks ist ein wichtiges Ziel für XStandards Einkauf, um die Verwendung und Verbreitung von E-Rechnungen in Deutschland bestmöglich zu fördern.
Mit der Veröffentlichung von XRechnung 3.0 und Peppol BIS Billing 3.0.18 sind beide Formate auf fachlicher Ebene weitestgehend zusammengewachsen.

XRechnung und Peppol BIS Billing basieren auf der europäischen Norm für E-Rechnungen

Sowohl XRechnung als auch Peppol BIS Billing sind sogenannte „Core Invoice Usage Specifications“ (CIUS, übersetzt in etwa „Spezifikation zur Nutzung der Kernrechnung“) der europäischen Norm für E-Rechnungen EN 16931. Das heißt, die EN 16931 gibt den gemeinsamen inhaltlichen und fachlichen Kern (Core Invoice, Kernrechnung) vor, dem alle E-Rechnungen entsprechen müssen. Zudem enthält das Normenwerk der EN 16931 methodische Vorgaben, um z.B. nationale Anpassungen norm-konform vorzunehmen. XRechnung und Peppol BIS Billing halten sich beide an diese Vorgaben, sind somit sehr ähnlich strukturiert und teilen sich das Kernrechnungsmodell der EN 16931. Zur Abbildung dieses Kernrechnungsmodells stehen standardisierte Dateiformatvorgaben (sog. Syntaxbindings) auf OASIS UBL 2.1 und UN/CEFACT CII D16B zur Verfügung.

XRechnung ist der EN-konforme Standard für Deutschland

Im Wesentlichen ergänzt XRechnung die EN 16931 um einige weitere, verschärfende Regeln für die Besonderheiten des Einsatzes im deutschen Kontext. Diese sind in der Spezifkation XRechnung als XRechnungs-Regelwerk gebündelt. Dieses Regelwerk spiegelt die Perspektive der deutschen öffentlichen Verwaltung wider. Seit einigen Jahren ist es insbesondere im Rechnungseingang der öffentlichen Verwaltung verpflichtend.

Im Unterschied zur Peppol BIS Billing ist das Regelwerk der XRechnung unabhängig vom Übertragungskanal konzipiert. Das heißt, die Regeln sind sinnvoll anzuwenden, egal, ob eine Rechnung per E-Mail, per Webservice oder über das Peppol-Netzwerk übertragen wird. Spezielle Vorgaben zum operativen Einsatz des Regelwerks werden daher in der XRechnung nicht gemacht.

XRechnung wird in den beiden Syntaxen OASIS UBL 2.1 und UN/CEFACT CII D16B abgebildet.

Die Spezifikation XRechnung in der aktuellsten Version kann hier kostenfrei heruntergeladen werden: https://xeinkauf.de/xrechnung/versionen-und-bundles/#aktuell

Peppol BIS Billing als EN-konformer Standard mit nationalen Validierungs-Regeln

Die Peppol BIS Billing ist eine CIUS der EN 16931. Als solche übernimmt auch Peppol BIS Billing das Kernrechnungsmodell der EN 16931 und fügt weitere Regeln hinzu. Diese dienen dem Einsatz im Peppol-Netzwerk im grenzüberschreitenden Rechnungsverkehr und enthalten weitere allgemeine fachliche Klarstellungen. Wegen des Fokus auf grenzüberschreitendem Rechnungsverkehr hat Peppol BIS Billing die Besonderheit, dass sie länderspezifische Regeln enthält. Diese greifen automatisch in nationalen Kontexten, insbesondere anhand der Ländercodes der rechnungssendenden Partei (ggf. zusätzlich der rechnungsempfangenden Partei). Diese landes-spezifischen Regeln werden „Nationale Regelsätze“ (National Rule Sets, „NRS“) genannt, auch wenn diese technisch ein integraler Bestandteil des Gesamt-Regelwerks der Peppol BIS Billing sind.

Peppol BIS Billing wird ausschließlich in die Syntax OASIS UBL 2.1 abgebildet und gepflegt. Weitere Details zu diesen Validierungsregeln sind in der Peppol BIS Billing, Kapitel Validation zu finden.

Einsatz und Grundsätze im Peppol-Netzwerk

Durch die Rahmenvereinbarungen zur Interoperabilität (Peppol Interoperability Framework) halten sich die Mitglieder des Netzwerkes an weitreichende, selbstverpflichtende Regeln, um möglichst homogenen Austausch von Geschäftsdaten, und insbesondere von Rechnungsdaten, zu erreichen.

Ein wesentlicher Grundsatz ist, dass es für jede Art von Geschäftsdaten-Übertragung einen definierten Dokumententyp gibt. Es muss auch ein entsprechendes technisches Regelwerk zur Verfügung stehen, welches zur automatisierten Überprüfung der Daten dient (Validierung). XRechnung und Peppol BIS Billing sind im Netzwerk zwei unterschiedliche Dokumententypen mit unterschiedlichen Regelwerken, welche parallel und unabhängig voneinander genutzt werden können.

Die sehr hohe inhaltliche Interoperabilität im Peppol-Netzwerk wird unter anderem dadurch erreicht, dass alle Teilnehmenden verpflichtet sind, sämtliche Daten gemäß den Regelwerken der genutzten Dokumententypen vor dem Versand automatisiert zu überprüfen. Diese und weitere Maßnahmen machen bilaterale Absprachen zwischen Teilnehmenden weitgehend überflüssig.

In Peppol BIS Billing besteht die Möglichkeit länderspezifische Regeln aufzunehmen. Dadurch soll die Verwendung von länderspezifischen Formaten wie zum Beispiel XRechnung im Peppol-Netzwerk auf ein Minimum reduziert werden.

XRechnung im Peppol-Netzwerk bis Version XRechnung 2.3

XRechnung und Peppol BIS Billing sind zeitlich parallel entstanden. Die XRechnungs-Versionen bis 2.3 sind deshalb mit eigenen Dokumentenkennungen in das Peppol-Netzwerk eingebracht worden und stehen somit parallel zu der Peppol BIS Billing. Diese Besonderheit führt insbesondere bei der Abwicklung von Rechnungen mit deutscher Beteiligung im Peppol-Netzwerk zu Unsicherheiten.

Zu beachten sind im Detail einige wenige Unterschiede zwischen den beiden Standards, die die KoSIT zu einer Handlungsempfehlung veranlasst haben: Core Invoice Usage Specifications im Peppol Kontext: Anmerkungen zu XRechnung und Peppol BIS Billing, v1.0 vom 30.8.2021

XRechnung (ab 3.0) als voll-integrierter Nationaler Regelsatz in Peppol BIS Billing

Die inhaltlichen Unterschiede, die sich aus den verschiedenen oben genannten Schwerpunkten ergaben, konnten aufgelöst werden. Möglich war dies durch die weitreichende inhaltliche Überlappung, selbst jenseits des gemeinsamen Kerns der EN 16931.

Gegenseitige Angleichung der Regelsätze

Dazu war eine Angleichung auf beiden Seiten und in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Peppol-Gemeinschaft nötig:

XRechnung (ab 3.0) übernimmt alle Regeln der Peppol BIS Billing, die auch außerhalb des Peppol-Netzwerks sinnvoll sind und setzt diese auch für UNCEFACT/CII um. Details der Umsetzung sind in der Spezifikation XRechnung 3.0.x beschrieben:

  • Kapitel 12.5 führt die übernommenen fachlichen Regeln der Peppol BIS Billing auf
  • Kapitel 13.4 enthält weitere von Peppol BIS Billing übernommene technische Regeln

Peppol BIS Billing übernimmt (ab Regelsatz 3.0.18 ab Februar 2025) alle XRechnungs-Regeln, die innerhalb des Peppol-Netzwerks sinnvoll sind, mit der Einschränkung auf deutsche Rechnungs-Parteien als deutsches nationales Regelwerk („German National Ruleset“ oder „DE-NRS“).

Außerdem hat Peppol BIS Billing (ab Version 3.0.18 / Februar 2025) seine Validierungsregeln angepasst, um das deutsche NRS zu ermöglichen:

  • PEPPOL-EN16931-P0100: Invoice Type Code 326 und 384 sind zulässig, wenn rechnungs-stellende und -empfangende Partei „DE“ sind
  • PEPPOL-EN16931-R002: mehrfache BG-1 („INVOICE NOTE“) / BT-22 („Invoice note“) sind zulässig, wenn sendende und empfangende Partei „DE“ sind

Damit sind nun XRechnung (ab 3.0) und Peppol BIS Billing (ab 3.0.18) inhaltlich gleichbedeutend, sofern rechnungsstellende und rechnungsempfangende Stelle in Deutschland sind.

Bestehende Unterschiede

Einige Unterschiede v.a. in technischen Details jenseits des kommerziellen oder steuerlichen Rechnungsinhaltes bleiben allerdings notwendigerweise bestehen.

Grundsätzlich ist Peppol BIS Billing nur in der Syntax OASIS UBL 2.1 vorhanden, während XRechnung zusätzlich dauerhaft UN/CEFACT CII unterstützt. Weitere Unterschiede v.a. in technischen Details jenseits des kommerziellen oder steuerlichen Rechnungsinhaltes begründen sich in der Spezifik des Übertragungskanals.

Beispielhaft erwähnt sei in diesem Zusammenhang die Einschränkung der Codeliste Electronic Address Scheme (EAS) für die Felder BT-34 („Seller electronic address“) und BT-49 („Buyer electronic address“): der Code EM für Email ist in der Peppol BIS Billing nicht erlaubt.

Ein weiterer Unterschied besteht in der Handhabung des Invoice Type Code 389 (Self-Billing). Dieser ist in XRechnung zulässig, in der Peppol BIS Billing jedoch nicht. Wegen der im Peppol-Netzwerk nötigen umgekehrten Übertragungsrichtung (von kaufender zu verkaufender Stelle) wird Self-Billing hier als eigene Format-Spezifikation Peppol BIS Self-Billing behandelt.

Laufende Pflege und Weiterentwicklung

Die KoSIT und OpenPeppol integrieren auch zukünftig ihre jeweiligen Änderungen in den Regelsätzen:

Die dafür regelmäßig nötigen Anpassungen sind weitgehend automatisiert umgesetzt und werden systematisch abgearbeitet.

Zusammenfassung

Deutsche öffentliche Verwaltungen und Unternehmen können XRechnung und Peppol BIS Billing einfach nutzen. Es gibt weiterhin kleine Unterschiede, die durch die verschiedenen technischen Rahmenbedingungen je nach Einsatz entstehen. Dennoch wurden die Unterschiede weitgehend angeglichen.

Damit sind beide Formate für Rechnungen innerhalb Deutschlands nun inhaltlich gleichwertig und gegenseitig austauschbar. Damit dies auch zukünftig gewährleistet ist, koordinieren die KoSIT und OpenPeppol die Weiterentwicklung beider Standards. Um eine fortlaufende Harmonisierung sicherzustellen, erfolgen regelmäßige Updates.